Dieser ebenso überraschende wie unkonventionelle Erkundungsgang durch die Sammlung gestattet uns erstmals, die Sammlung des mudac in ihrer gesamten Bandbreite zu erleben, da hier zeitgenössische Designobjekte, Glaskunst, Keramik, Grafik und Schmuck gemeinsam zu sehen sind.
Dialog zwischen einem Kraken und einer Zitronenpresse
In der gewagten, vom Thema des Labyrinths inspirierten Ausstellungsgestaltung sind die verschiedenen Exponate einander aufgrund ihrer formalen, informellen oder auch kuriosen Verwandtschaften gegenübergestellt. Der Durchgang eröffnet das weite Feld der Möglichkeiten und unerwartete Begegnungen, Kreuzungen und Übergänge zwischen den künstlerischen Disziplinen. Auf dem Gang durch die Ausstellung – von Mai-Thu Perrets Keramikkraken zu Philippe Starcks Zitruspresse, Sylvie Godels gestickten Porzellanarbeiten zu Toots Zynskys Glasfadenschüssel – steht es jeder und jedem frei, ganz eigene Verbindungen unter den Werken herzustellen und jedes einzeln zu betrachten.
Einblick in die Sammlung
Die Bandbreite der in der Ausstellung Dialog zwischen einem Kraken und einer Zitruspresse gezeigten Objekte klingt bereits im Namen des mudac an, dessen Kürzel für „musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains“ (Kantonsmuseum für Design und angewandte Kunst der Gegenwart) steht. Die fünf hier gemeinsam präsentierten, zeitgenössischen Disziplinen Design, Grafik, Keramik, Glas und Schmuck hängen eng mit der Geschichte des Hauses zusammen.
Die Sammlung des mudac ist im Laufe der Zeit als Spiegelbild der verschiedenen Strömungen zeitgenössischen Schaffens auf mittlerweile mehr als 3.000 Werke angewachsen. Alljährlich vergrösserte sich dieser Museumsschatz durch Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben. Neben den grossen Namen der Kreativszene legt das mudac Wert darauf, auch junge Kunstschaffende vor Ort zu fördern, insbesondere durch den Ankauf von Abschlussarbeiten der ECAL oder der HEAD in Genf.
Der Reichtum der Sammlung liegt weniger in der Anzahl der Objekte als vielmehr in der Qualität und der Einzigartigkeit der hier bewahrten Werke – als wahrhafte Zeitzeugen des Wandel von Design und angewandter Kunst im 20. und 21. Jahrhundert.
Kuratorinnen der Ausstellung | Amélie Bannwart Anaïs Devaux |
Szenografie | Magali Conus Camille Némethy |
CGI | Benjamin Muzzin |
Grafikdesign | Denis Roueche |
Musik | Jérôme Nussbaum |