Nez à nez. Zeitgenössische Parfumeure

15.02 → 16.06.2019

Die Ausstel­lung Nez à nez. Zeit­ge­nös­si­sche Parfu­meure hat sich zum Ziel gesetzt, die Lauf­bahn und den Schaf­fen­s­pro­zess von Parfu­meu­ren inner­halb einer komple­xen und äusserst anspruchs­vol­len Indus­trie vorzu­stel­len und dem Publi­kum häufig vertrau­li­che Aspekte dieser Tätig­keit, die uns alle betrifft, näher­zu­brin­gen. Bereits seit Langem hegte das mudac Pläne, der Welt des Parf­ums eine Ausstel­lung zu widmen. Wie die Mode ist die Parfum­her­stel­lung ein Kunst­hand­werk, ein Beruf, in dem es die Nutzung durch Dritte in die Produkt­ent­wick­lung einzu­be­zie­hen gilt. Dieser spezi­a­li­sierte Bereich erfor­dert gros­ses Sach­wis­sen und viel krea­tive Neugier. Der Parfu­meur stellt zusam­men, mischt, verbin­det, wiegt, riecht und erzählt.

Die Ausstel­lung sucht anhand der Welt von drei­zehn inter­na­ti­o­na­len Parfu­meu­ren, deren Profile die Viel­falt der Parfu­me­rie spie­geln, die Komple­xi­tät dieses Meti­ers zu beleuch­ten; sie präsen­tiert Krea­ti­o­nen von männ­li­chen und weib­li­chen Parfu­meu­ren, die an verschie­de­nen Punk­ten ihrer Lauf­bahn stehen, ob sie nun selbst­stän­dig sind, ihr eige­nes Unter­neh­men leiten oder in einer «Maison de compo­si­tion» arbei­ten. Eine Auswahl von drei ihrer Parf­ums wurde in enger Zusam­me­n­a­r­beit mit den Krea­teu­ren und unter Bera­tung mit dem Team der Parfum­fach­zeit­schrift Nez vorge­nom­men.

Die Ausstel­lung bietet drei Lektüre-Ebenen an: die indi­vi­du­elle Erfah­rung des Parfu­meurs anhand von Gesprä­chen, die Zusam­men­füh­rung von zwei, drei Parfu­meu­ren, die gemein­same Themen behan­deln, und allge­mei­nere Infor­ma­ti­o­nen über den Parfu­meur­be­ruf. Für das mudac bestand die grösste Heraus­for­de­rung darin, in einem museo­lo­gi­schen Kontext, in dem das Visu­elle Vorrang hat, die Imma­te­ri­a­li­tät des Dufts fass­bar zu machen, die Besu­che­rIn­nen an den Flüs­sig­kei­ten riechen zu lassen, ohne ihre Wahr­neh­mung allzu sehr zu beein­flus­sen, und das Parfum zu einem der Haupt­ak­teure der Schau zu machen. Sechs Geruchs­¬in­stal­la­ti­o­nen, die von Sarah van Game­ren und Tim Simp­son vom Studio Glithero konzi­piert wurden, vermit­teln dem Publi­kum ein senso­ri­sches und poeti­sches Erleb­nis der Welt der Wohl­ge­rü­che. Dabei spielt das Design eine wesent­li­che
Rolle, indem es sich in den Dienst der Parfum­kunst stellt.

Paral­lel dazu präsen­tiert das Musée de la main UNIL-CHUV die Ausstel­lung Was für ein Flair! Düfte und Gefühle, welche die Besu­che­rIn­nen einlädt, die unglaub­li­chen Fähig­kei­ten des häufig unter­schätz­ten mensch­li­chen Geruchs­sinns zu entde­cken. Mit einer reichen Palette an senso­ri­schen Expe­ri­men­ten und künst­le­ri­schen Instal­la­ti­o­nen möchte die Schau das Inter­esse an der Weise wecken, wie der Geruchs­sinn die Wahr­neh­mung unse­res Körpers und jenes der ande­ren, die Konstruk­tion unse­rer Iden­ti­tä­ten und unser Verhält­nis zur Welt prägt. Während der Ausstel­lun­gen führen die Museen gemein­same Veran­sta­l¬tun­gen durch.

Gemein­same Publi­ka­tion: Sentir – ressen­tir. Parfu­meurs, odeurs et émoti­ons. Dieses illus­trierte Buch präsen­tiert und erwei­tert die Geruchser­leb­nisse, die in den Ausstel­lun­gen Nez à nez. Zeit­ge­nös­si­sche Parfu­meure im mudac und Was für ein Flair! Düfte und Gefühle im Musée de la main UNIL-CHUV präsen­tiert werden. Spezi­a­lis­ten verschie­de­ner Fach­be­rei­che äussern sich über die Krea­tion von Parf­ums und die mit den Düften verbun­de­nen Emoti­o­nen. Editi­ons Marge Design: Paris 2019. Zwei­spra­chig fran­zö­sisch und englisch.

Verzeich­nis der Parfu­meure und
Parf­ums

Marc-Anto­ine Cortic­ch­i­ato (FR) – Parfum d’Em­pire :
Ambre russe, Tabac tabou, Corsica furi­osa

Isabelle Doyen (FR) – Aroma­ti­que Majeur :
Turtle Veti­ver (Les Nez), Ninféo Mio (Annick Goutal), Nuit de Baké­lite (Naomi Good­sir)

Céline Ellena (FR) – Nezen :
Mon lys (Frago­nard), de Bash­ma­kov (The Diffe­rent Company), Spring­pop (J.U.S)

Jean-Claude Ellena (FR) (indé­pen­dant, parfu­meur maison pour Hermès entre 2004 et 2016) :
Cuir d’ange (Hermès), Jardin en Médi­ter­ranée (Hermès), Thé Vert (Bulgari)

Rodrigo Flores-Roux (MEX) – Givau­dan :
Mons­tera (Xinu), Sydney Rock Pool (Arquiste), L’Ame perdue (Le Galion)

Olivia Giaco­betti (FR) – IUNX/Iskia :
Ether (IUNX), Eau Blan­che (IUNX), Philo­sy­kos (Dipty­que)

Pierre Guil­laume (FR) – Pierre Guil­laume Paris :
Le musc et la peau, Cozé, Isparta

Vero Kern (CH) – Vero Profumo :
Kiki, Mito, Naja

Patri­cia de Nico­laï (FR) – Nico­laï :
Cap Néroli, New York Intense, Patchouli Intense

Fabrice Pelle­grin (FR) – Firme­n­ich :
Comme une fleur (Roos & Roos), Eau duelle (Dipty­que), La fille de l’air (Courrè­ges)

Domi­ni­que Ropion (FR) – IFF :
Alien (Mugler), Portrait of a Lady (Frédéric Malle), Jungle (Kenzo)

Maurice Roucel (FR) – Symrise :
Inso­lence (Guer­lain), Tocade (Rochas), Musc Rava­geur (Frédéric Malle)

Lorenzo Villo­resi (IT) – Lorenzo Villo­resi :
Alamut, Yerbamate, Teint de Neige