A Chair and You

28.10.2022 → 26.02.2023

Das mudac hat das beson­dere Privi­leg, eine der welt­weit größ­ten Privat­samm­lun­gen von Stüh­len von Künst­ler­stüh­len, Desi­g­ne­rin­nen und Archi­tek­ten zeigen zu können. Thierry Barbier-Muel­ler, der Besit­zer dieser Samm­lung, hat seit den späten 1990er Jahren unzäh­lige neuar­tige Stuhl­ob­jekte zusam­men­ge­tra­gen. Nach­dem er seiner Leiden­schaft über 20 Jahre im Stil­len gefrönt hat, präsen­tiert er diese Werke nun erst­mals der Öffent­lich­keit.

Die vielen Varia­ti­o­nen und unter­schied­li­chen Tempi haben Thierry Barbier-Muel­lers Inter­esse an diesem Gebrauchs­ge­gen­stand geweckt, der ebenso selbst­ver­ständ­lich wie notwen­dig ist. Ange­sichts dieses so reichen und viel­fäl­ti­gen Korpus und um der Beson­der­heit eines jeden Objekts Rech­nung zu tragen, wurde der renom­mierte ameri­ka­ni­sche Künst­ler und Regis­seur Robert Wilson damit beauf­tragt, eine immer­sive, einzig­ar­tige Szeno­gra­fie zu entwer­fen, die sich des Reper­toires der darstel­len­den Künste bedient. In seiner Insze­nie­rung lässt sich die Ausstel­lung im mudac wie eine riesige Oper mit mehre­ren Bühnen­bil­dern lesen.
Das seman­ti­sche Voka­bu­lar wandelt sich, der Produ­zent in der Person des Samm­lers stellt den Korpus zur Verfü­gung, der Thea­ter­ma­cher trifft eine Auswahl und posi­tio­niert die « Stuhl-Schau­spie­ler » vor unter­schied­li­chen Kulis­sen und in szeni­schen Atmo­sphä­ren, in denen Ton und Licht die Drama­tur­gie der Erzäh­lung verstär­ken. Mit seiner ersten bedeu­ten­den Ausstel­lung lädt das mudac auf seiner 1500 m2 gros­sen Fläche im Kunst­quar­tier Plate­forme 10 10 in ein gross­ar­ti­ges neues Thea­ter ein.

A Chair and You konfron­tiert die Betrach­te­rin und den Betrach­ter mit einer Oper in vier Akten und ebenso vielen Bühnen­wel­ten – mit einer Szeno­gra­fie, in der sich anhand der einzig­ar­ti­gen Samm­lung von Thierry Barbier-Muel­ler zwischen den Zeilen die Geschichte des Desi­gns den 1960er Jahren bis heute nach­le­sen lässt.

Eine Szeno­gra­fie von Robert Wilson

Um den skulp­tu­ra­len Charak­ter der Objekte der Samm­lung Thierry Barbier-Muel­ler hervor­zu­he­ben, wurde die szeno­gra­fi­sche Gestal­tung der Ausstel­lung dem gros­sen ameri­ka­ni­schen Regis­seur und Künst­ler Robert Wilson anver­traut. In seiner ganz ausser­ge­wöhn­li­chen Szeno­gra­fie lässt er das Publi­kum, das zu Betrach­ten­den wird, in immer­sive Welten eintau­chen, in denen die Stühle wie Prot­ago­nis­ten einer Thea­ter­auf­füh­rung behan­delt werden. Ton, Licht und Kulis­sen sorgen für eine einzig­ar­tige Atmo­sphäre, in der das ikonen­hafte Desi­gnob­jekt Stuhl und seine zahl­rei­chen Varia­ti­o­nen auf unge­wohnte Weise entdeckt werden können.

Vorstel­lung der Ausstel­lungs­räume

Die Samm­lung Thierry Barbier-Muel­ler

In den 1990er Jahren war Thierry Barbier-Muel­ler faszi­niert von der Krea­ti­vi­tät, der Frische und der gross­ar­ti­gen Spon­ta­ne­i­tät von Desi­g­nern wie Ron Arad, Tom Dixon oder André Dubreuil. Durch spon­tane Entde­ckun­gen und Begeg­nun­gen kaufte er immer neue Stücke hinzu, bis schliess­lich eine eigent­li­che Samm­lung mit mehr als 650 Stüh­len aus den 1960er Jahren bis heute entstan­den war. Sie umfasst Werke von inter­na­ti­o­na­len Desi­g­ne­rin­nen und Desi­g­nern wie Ettore Sott­sass, Pol Quadens, Shiro Kura­mata und Maar­ten Baas sowie von bilden­den Kunst­schaf­fen­den wie Donald Judd, Niki de Saint Phalle, Lawrence Weiner und Franz West.
Die Samm­lung, die etwa zu zwei Drit­teln aus Einzel­stü­cken, Proto­ty­pen oder Werken aus klei­nen, limi­tier­ten Aufla­gen besteht, wider­spie­gelt dieses Inter­esse an atypi­schen Objek­ten ausser­halb der übli­chen Nischen des Indus­trie­de­si­gns. Es ist vor allem das Objekt an sich, das ihn fesselt, seine Einzig­ar­tig­keit, seine Plas­ti­zi­tät, der Humor der sich darin zeigt, oder seine Mate­ri­a­li­tät.

Leitung mudac :
Chantal Prod’Hom
Susanne Hilpert Stuber

Stiftung Museum Barbier-Mueller :
Thierry Barbier-Mueller
Charlotte Savolainen-Mailler
Szenografie Robert Wilson
Assoziierte Szenografin Annick Lavallée-Benny
Koordination Magali Conus