Das mudac und die Fondation Toms Pauli präsentieren eine einzigartige Ausstellung, die der Tapisserie als Träger sozialer und politischer Diskurse gewidmet ist.
Weit davon entfernt, auf eine rein dekorative Rolle beschränkt zu sein, waren Wandteppiche schon immer ein mächtiges Instrument der Erzählung und der Dokumentation. Vom Mittelalter bis hin zu zeitgenössischen Werken verkörpert der Wandteppich einen Ort des Dialogs zwischen kollektiven Sehnsüchten, historischen Erzählungen und zeitgenössischen Herausforderungen.
Die Ausstellung verbindet bedeutende Werke ausder Sammlung Toms, die zwischen 1660 und 1725 in den berühmten Brüsseler Werkstätten gewebt wurden, mit zeitgenössischen Werken der Künstler:innen Goshka Macuga und Grayson Perry, die beide mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet wurden. Tapisserien wie etwa die Darstellung der Taten des Scipio als Bilderfolge auf Wandteppichen oder die Serie an Stücken, die der Geschichte der Kaisers Vespasian und Titus gewidmet sind, stellen glorreiche und symbolische Episoden aus römischen. Bei dieser Gelegenheit werden zwei Tapisserien zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, was den Wert und das Prestige dieser Sammlung, die Eigentum des Kantons Waadt ist, unterstreicht.
Diese historischen Meisterwerke stehen in Einklang mit den kraftvoll engagierten Arbeiten von Goshka Macuga und Grayson Perry. Durch Wandteppiche wie The Vanity of Small Differences von Perry oder den Sonderanfertigungen von Macuga befasst sich die Ausstellung mit zeitgenössischen Themen wie sozialen Konflikten, Kritik an der Konsumgesellschaft oder der Dynamik der Macht. Speziell für diesen Anlass wird Goshka Macuga ein bisher unveröffentlichtes Textilstück präsentieren, das eigens im Dialog mit der Sammlung Toms entworfen wurde und die Ausstellung um eine einzigartige und hochaktuelle Perspektive bereichert.
Diese Gegenüberstellung von antiken und modernen Werken verdeutlicht die zeitlose Kraft der Tapisserie: als visuelle Sprache, die in der Lage ist, komplexe Botschaften zu vermitteln und die Auseinandersetzung mit universellen Fragen anzuregen.
Kurator:innen | Marco Costantini, director of mudac Magali Junet, director of Fondation Toms Pauli |
Begleitet von | Diane Maechler |
Szenografie | Raphaèle Gygi |