Vorträge „Welche Ansätze und Praktiken für die Archivierung des Westschweizer Designs?“
Die Entwicklung des Westschweizer Designs generierte Narrative, die bis heute fragmentarisch blieben. Allerdings wurden bereits einige Strategien umgesetzt, um dieses Kulturerbe besser zu verstehen und zu bewahren.
Einer dieser Ansätze ist die Ankaufspolitik des mudac, die bezweckt, technische Zeichnungen und Prototypen von Designschaffenden in die Sammlung aufzunehmen. Diese Initiativen gehen über die reine Bewahrung der Objekte hinaus und erfassen die Essenz der Recherchen, welche die Anfertigung dieser Werke begleiteten. So richtet das Museum seine Aufmerksamkeit auf den Entwurfs- und Produktionsprozess eines Designers von den Anfängen seiner Recherchen bis zum Endprodukt. Das Archiv dokumentiert die Entwicklung der Projekte und schafft potenzielle Narrative rund um die Werke der Sammlung.
Parallel dazu bildeten sich in jüngster Zeit in einigen Designbereichen wie Uhren- oder Grafikdesign Initiativen zur Verbesserung der Zugänglichkeit der Archive heraus. Bereits sind Begegnungen geplant, um die Fortschritte bestimmter Forschungsachsen in der Westschweiz vorzustellen.
Dieser Ansatz wirft für die Archives du Design Romand grundlegende Fragen auf: Wie weit soll das Museum gehen, um die Geschichte des Westschweizer Designs zu archivieren? Welche Elemente müssen vorrangig gesichert werden, um ein vollständiges Gedächtnis zu gewährleisten? Gibt es neue Archivierungsverfahren, die eine Anhäufung von Artefakten verhindern? Wie lassen sich die verschiedenen Auswahlkriterien festlegen, die für einen Museumsauftrag wie diesen notwendig sind? Und könnte all dies in der innovativen Form eines Zusammenschlusses von Kompetenzzentren geschehen?
- Runder Tisch unter der Moderation von Constance Delamadeleine, Projektleiterin von Panorama, Archive digitale du graphisme suisse romand, Sarah Burkhalter, Leiterin der Antenne romande und Mitglied des Vorstands des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIKISEA) und Frédéric Kaplan, Professor am Collège des Humanités (CDH) und Direktor des Digital Humanities Laboratory (DHLab).
- Diskussionsrunde unter der Leitung von Jeannette Frey, Direktorin der Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne, Frédéric Noyer, Digitaler Archivar bei Photo Elysée – Plateforme 10 und Beate Schlichenmaier, Direktorin der Stiftung SAPA (Schweizerisches Archiv für Darstellende Künste).
- Co-Leitung der Konferenz durch Basma Makhlouf Shabou, ausserordentliche Professorin, und Aurèle Nicolet, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Informationswissenschaften an der HEG (Haute école de gestion).
Donnerstag, 13. November 2024 Im mudac |
Diese Veranstaltungen sind Teil einer Reihe von sechs Themen, die in der Ausstellung „Archives du Design Romand“ behandelt werden, die vom 13.09.2024 bis 09.02.2025 im mudac zu sehen ist. Dieses Ausstellungslabor wird von einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Programm an Konferenzen, runden Tischen und Workshops begleitet. |