Prix Batail­lard x mudac

Dafi Kühne, Gewinner des Preises 2025.

© Agence Muto

Die Schweizer Designszene wird dieses Jahr um eine neue Auszeichnung bereichert: den ersten Prix Bataillard x mudac für Grafikdesign.

Ein neuer Blick auf das Schwei­zer Grafik­de­sign

Dieser Preis entstand aus der Zusam­me­n­a­r­beit zwischen der Fonda­tion Pierre und Nouky Batail­lard, die für ihr Enga­ge­ment für Natur und Kultur bekannt ist, und dem mudac – Musée canto­nal de design et d’arts appli­qués contem­po­rains, einer führen­den Insti­tu­tion für zeit­ge­nös­si­sches Design in Lausanne. Er würdigt die Exzel­lenz, Inno­va­tion und Krea­ti­vi­tät von Schwei­zer Grafik­de­si­g­nern.

In dem gemein­sa­men Bestre­ben, Schwei­zer Talente zu fördern und die zentrale Rolle des Grafik­de­si­gns in der heuti­gen Gesell­schaft hervor­zu­he­ben, haben sich die Fonda­tion Batail­lard und das mudac zusam­men­ge­schlos­sen, um diesen neuar­ti­gen Preis ins Leben zu rufen. Das Grafik­de­sign, eine Diszi­plin an der Schnitt­stelle von Kunst, Kommu­ni­ka­tion und Tech­no­lo­gie, findet damit eine neue offi­zi­elle Aner­ken­nung, die ihm zu noch mehr Bekannt­heit verhilft. Mit dieser Initia­tive möch­ten die beiden Insti­tu­ti­o­nen den Krea­ti­ven Ressour­cen zur Verfü­gung stel­len, um ihre Arbeit auf ein neues Niveau zu heben.

Der Prix Batail­lard x mudac soll den Reich­tum und die Viel­falt des Schwei­zer Grafik­de­si­gns hervor­he­ben und gleich­zei­tig zu Expe­ri­men­ten und kriti­schem Denken anre­gen. Er rich­tet sich an einen Teil der Grafik­de­sign-Commu­nity, in dem Auszeich­nun­gen selten sind: Desi­g­ne­rin­nen und Desi­g­ner in der Mitte ihrer Karriere, die bereits für ihre Arbei­ten aner­kannt sind und über ein bemer­kens­wer­tes Poten­zial verfü­gen. Der Preis soll somit eine bereits bemer­kens­werte Lauf­bahn würdi­gen, die sich durch ihre Rele­vanz, Origi­na­li­tät und ihr Enga­ge­ment für aktu­elle Themen auszeich­net. Er ist auch eine Ermu­ti­gung, diesen Weg fort­zu­set­zen, und soll mit seiner beträcht­li­chen Dotie­rung von CHF 20'000.- der Preis­trä­ge­rin oder dem Preis­trä­ger ermög­li­chen, ein persön­li­ches Projekt zu reali­sie­ren, sei es, sich einer Forschung ohne kommer­zi­elle Zwänge zu widmen, Mate­rial zu erneu­ern oder ein Archiv ihrer oder seiner Arbeit aufzu­bauen.

Der Preis­trä­ger

Die Jury würdigte einstim­mig den Zürcher Gestal­ter Dafi Kühne für seinen einzig­ar­ti­gen Ansatz, der digi­tale Tech­nik und Hand­werks­kunst mitein­an­der verbin­det. Als Grün­der des Studios baby­inkt­wice.ch inter­pre­tiert Dafi Kühne typo­gra­fi­sches Know-how auf gewagte Weise neu. Indem er mit Tradi­tion und Expe­ri­men­tier­freu­dig­keit spielt, haucht er dem Druck­hand­werk im Zeit­al­ter der künst­li­chen Intel­li­genz neues Leben ein.

Die Jury

Um die Exzel­lenz und Legi­ti­mi­tät der Auszeich­nung zu gewähr­leis­ten, wurde eine Jury aus Persön­lich­kei­ten der beiden Grün­dungs­in­sti­tu­ti­o­nen sowie einer exter­nen Gutach­te­rin und einem exter­nen Gutach­ter gebil­det. Ihre Aufgabe: den oder die Grafik­de­si­g­ner*in auszu­wäh­len, der oder die den Geist des Prix Batail­lard x mudac am besten verkör­pert. Dabei stütz­ten sie sich auf den Werde­gang jedes und jeder Grafik­de­si­g­ner*in – und nicht auf ein oder zwei spezi­elle Projekte. Ihre Krite­rien umfas­sen hohe Quali­tät und tech­ni­sche Kompe­tenz – unver­zicht­bare Voraus­set­zun­gen – und vor allem einen inno­va­ti­ven Ansatz, eine starke Vision und eine visu­elle Konzep­tion, die über das einfa­che Spiel mit Farben, Schrift­ar­ten usw. hinaus­ge­hen. Eben­falls berück­sich­tigt wurde die pädago­gi­sche Rolle und, noch wich­ti­ger, die Inspi­ra­tion, die die Arbeit der Kandi­da­tin­nen und Kandi­da­ten bei ihren Kolle­gin­nen und Kolle­gen bewirkt.

© Agence Muto

Béatrice Béguin Mitglied des Stiftungsrats der Fondation Bataillard
Marco Costantini Direktor des mudac
Roger Emmenegger Fotolithograf
Barbara Fournier Vizepräsidentin des Stiftungsrats der Fondation Bataillard
Barbara Junod Konservatorin der grafischen Sammlung am Museum für Gestaltung in Zürich
Sylvie Rottmeier Kommunikationsleiterin
des mudac

Über das mudac

Das Grafik­de­sign nimmt einen wesent­li­chen Platz in der Iden­ti­tät des mudac ein: Als inter­dis­zi­pli­näre Diszi­plin zwischen Kunst, Kommu­ni­ka­tion und Tech­no­lo­gie prägt es unsere visu­elle Kultur und unsere Bezie­hung zur Welt. Mit seiner Samm­lung, seiner visu­el­len Kommu­ni­ka­tion und nun auch dem Prix Batail­lard x mudac bekräf­tigt das Museum seine Rolle als Förde­rer von Grafik­de­si­g­nern und als enga­gier­ter Akteur für die Aner­ken­nung des Schwei­zer Grafik­de­si­gns.

Über die Fonda­tion Batail­lard

Die Fonda­tion Pierre & Nouky Batail­lard wurde 1990 von Pierre Batail­lard und seiner Frau Nouky, einer Dich­te­rin, gegrün­det und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Natur zu schüt­zen, künst­le­ri­sches Schaf­fen zu fördern und das Kultur­erbe zu bewah­ren. Im Hinblick auf das krea­tive Schaf­fen konzen­triert sich die Fonda­tion Batail­lard auf Auszeich­nun­gen für Grafik­de­sign und Lite­ra­tur und knüpft damit an die Inter­es­sens­ge­biete des Ehepaars an.

Pierre Batail­lard (1927–2008) war ein über­aus produk­ti­ver Grafik­de­si­g­ner. Sein Name steht für unzäh­lige Logos, Illus­tra­ti­o­nen, Plakate, Publi­ka­ti­o­nen und Beschil­de­run­gen, die die visu­elle Land­schaft der Schweiz, insbe­son­dere des Kantons Waadt, in der zwei­ten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts geprägt haben. Er zeich­nete sich auch bei Ausstel­lun­gen in der Schweiz und im Ausland aus und wurde drei­mal mit dem „Euro­pä­i­schen Preis für das Museum des Jahres“ ausge­zeich­net. Zu den vertrau­te­ren Facet­ten dieses Künst­lers gehört auch, dass er Maler und Foto­graf war. Sein Werk wird heute von Kultur­erbe-Insti­tu­ti­o­nen aufbe­wahrt.

Pierre Bataillard, designer graphique et co-fondateur de la Fondation Bataillard.

© Fondation Bataillard

Fondation Bataillard