Der Traum vom Design
Archive des Westschweizer Designs
Dunne & Raby, Archive of Impossible Objects: Section 003 – Other Worlds, 2019, Exhibition view, Alternatives for Living, Haus Lange, Krefeld 2019.
© Dunne & Raby, Foto : Dirk Rose
Zur Eröffnung der Archives du Design Romand lädt das mudac Alexandra Midal zu zwei Vorträgen ein, die unter dem Titel Rêve du design die Grundlagen des heutigen Fachs Design neu beleuchten.
„Seit 1954 wurde der Konsumismus im Sinne eines materialistischen ‘amerikanischen Traums’ von den Eames mit wachsendem Misstrauen betrachtet, was Charles Eames zu der Aussage veranlasste: ‘Irgendwie finden wir, dass der Traum unvollständig war’“. [1]
Hinter dieser scheinbar einfachen Aussage verbirgt sich ein entscheidendes Problem, an das der berühmteste amerikanische Designer des 20. Jahrhunderts erinnert, indem er erneut die mittlerweile historische Frage stellt: Was ist Design? Das Projekt eines Museums als Ort des Sammelns und der Wissensvermittlung durch Ausstellungen entspricht dem ersten britischen Museum, das dem Design gewidmet war: dem Marlborough House (1852) und späteren Victoria and Albert Museum. Der „Traum vom Design“ zeichnet dessen Geschichte nach und bietet eine Bestandsaufnahme der Neudefinitionen des Fachs. Die Vortragende vertritt die Meinung, dass sich Designschaffende entgegen der landläufigen Meinung durch ihre Fähigkeit auszeichnen, Kategorien und Medien zu überwinden, um ihren Tätigkeitsbereich ständig zu erweitern – eine Realität, zu der sich jedes Designmuseum des 21. Jahrhunderts bekennen muss.
Die beiden Vorträge – „Was ist Design?“ und „Das Museum von Henry Cole bis heute“ – führen von der Weltgeschichte zu lokalen Besonderheiten, vom „amerikanischen Traum“ zum „Traum des mudac“. Alexandra Midal trägt dazu bei, die Sammlungs- und Archivierungs strategie des Museums zu kontextualisieren und zu verfeinern.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie von sechs Themen, die in der Ausstellung Archives du Design Romand behandelt werden, die derzeit im mudac zu sehen ist. Die Ausstellung wird von einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Programm begleitet, das Vorträge, Gesprächsrunden und Workshops umfasst.